Signale von untoten Wettersatelliten

Autor: Maik Hermenau

Es gibt mehrere schon lange außer Betrieb gesetzte Wettersatelliten, die scheinbar ein Eigenleben entwickelt haben. Diese Satelliten senden zwar keine Wetterbilder mehr, aber sie belegen die üblich genutzten Frequenzen mit unmodulierten Trägern und verursachen somit auch gelegentliche Interferenzen mit noch aktiven Wettersatelliten. Normal wäre es so, daß man einen Satelliten durch einen Neuen ersetzt wenn deren Treibstoff aufgebraucht ist, den ein jeder stabilisierte Satellit für die Lageregelung benötigt. Mit dem letzten Treibstoffvorrat versucht man diese Satelliten, in eine etwas veränderte Umlaufbahn für Alt-Satelliten zu manifriern. Danach schaltet man den Satelliten ab und überlässt ihn seinem Schicksal. Diese Rechnung geht aber wohl scheinbar nicht immer so auf. Über die wahren Gründe kann man leider nur spekulieren, aber nach dem Anschein her gab oder gibt es wohl technische Fehlfunktionen, verursacht durch möglicherweise Strahlungsschäden, so dass diese Satelliten auf die Kommandos von den Kontrollstationen nicht mehr so reagierten wie sie es eigentlich sollten. Die meisten dieser untoten Satelliten funktionieren nur noch angetrieben über ihre Solarpanel mit Solarenergie im direkten Sonnenlicht, da ihre Batterien durch die vielen tausend Ladezyklen schon lange nicht mehr richtig funktionieren. Trotzdem aber reicht die Energie um die Sender in Betrieb zu halten und somit senden sie weiter, bis sie eines Tages doch mal verstummen. Ein gutes Beispiel wie lange so was dauern kann, ist am Transit 5B-5 der wahrscheinlich älteste aktive Satellit zu sehen.
Satellit: Tiros 10

NORAD Nr.: 1430

gestartet: 07/1965
Außer Betrieb gesetzt: 1966

Downlink-Frequenz:
136.235 MHz

 

Satellit: Nimbus 4

NORAD Nr.: 4362

gestartet: 04/1970
Außer Betrieb gesetzt: 1980

Downlink-Frequenz:
136.499 MHz

 

Satellit: Tiros N

NORAD Nr.: 11060

gestartet: 10/1978
Außer Betrieb gesetzt: 1981

Downlink-Frequenzen:
137.500 / 137.770 MHz


FFT-Analyse (Langzeit) von Tiros-N auf 137,770 MHz.
Der unmodulierte Träger hatte einen Zyklus von 5 sek Senden dazwischen 1,5 sek Pause bzw. abfallend.

Satellit: NOAA 6

NORAD Nr.: 11416

gestartet: 06/1979
Außer Betrieb gesetzt: 1987

Downlink-Frequenz:
137.500 MHz

 

Satellit: NOAA 9

NORAD Nr.: 15427

gestartet: 12/1984
Außer Betrieb gesetzt: 1998

Downlink-Frequenzen:
136.770 / 137.505 MHz


FFT-Analyse von NOAA-9 auf 136,770 MHz.
Der unmodulierte Träger hatte einen Zyklus von 30 sek Senden dazwischen 25 sek Pause.


letzte Änderung: 14.09.2011

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